Dativius-Victor-Bogen
Zu Ehren des Kaiserhauses
Er ist ein Relikt aus der Antike und zählt zu den bedeutendsten römischen Monumenten in Deutschland, die wieder aufgebaut wurden: Der originale Dativius-Victor-Bogen ist in der Steinhalle des Landesmuseums zu sehen, eine Kopie befindet auf dem Ernst-Ludwig-Platz.
Entdeckt wurden die 43 Architekturquader bei Bauarbeiten Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts. Schätzungen zufolge betrug die ursprüngliche Gesamtzahl 75, so dass heute etwa ein Drittel des Bogens erhalten ist. Schon zu römischer Zeit wurden die Quader "zweckentfremdet" und in die spätantike Mauer eingebaut.
Dativius-Victor-Bogen auf einen Blick
Zahlen, Daten, Fakten
Errichtet: 3. Jahrhundert nach Christus
Historisches
Im 3. Jahrhundert näherte sich die römische Herrschaft am Rhein langsam aber sicher ihrem Ende. Die rechtsrheinischen Limesgebiete wurden stark durch Germanen bedroht, und die Oberschicht dieser Gebiete siedelte sich in den sichereren Gefilden links des Flusses an. So tat es auch der Ratsherr Dativius Victor aus Nida (jetzt Frankfurt-Heddernheim). Wohl aus Dank für die Aufnahme in ruhigeres Gebiet stiftete er den heute nach ihm benannten Bogen und eine Säulenhalle.
Vom Bogen zum Teil der Stadtmauer
Als die Bedrohung durch die Germanen auch für Mogontiacum größer wurde, errichtete man Mitte des 4. Jahrhunderts eine neue Stadtmauer. Damit es schneller ging, wurden bestehende Bauwerke wie Heiligtümer oder Grabanlagen für die Errichtung der Mauer verwendet. Auf diese Weise wurden auch Quader des Dativius-Victor-Bogens in das Fundament der Stadtmauer versenkt.
Ausgrabung
Die Quader des originalen Bogens wurden 1898 bis 1911 ausgegraben und zusammengetragen. Der Dativius-Victor-Bogen stand ehemals vermutlich in der Nähe des heutigen Fichteplatzes.
Architektur
Die originalen Fundstücke ergeben zusammengesetzt eine Höhe von 6,50 Meter. Der Ehrenbogen misst etwa 4,50 Meter in der Breite und 0,70 Meter in der Tiefe.
Über dem Bogenfries der Tierkreiszeichen thront in der Mitte das Herrscherpaar des antiken Götterhimmels, Jupiter und Juno. Eine Inschrift über dem Gesims weist auf Dativius Victor als Stifter des Monuments hin. Verzierungen befinden sich auf der gesamten Schauseite.
Heute
Der Bogen ist heute gleich in zweifacher Ausführung zu betrachten: Das Original befindet sich im Landesmuseum. Auf dem Ernst-Ludwig-Platz steht eine Kopie des Bogens aus dem Jahr 1962.
Kontakt / Lage
Ernst-Ludwig-Platz
55116 Mainz