Altes Zeughaus
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Das Alte Zeughaus ist das älteste erhaltene Bauwerk aus kurfürstlicher Zeit in Mainz. Neben dem Landtag steht die sich zum Rhein öffnende Dreiflügelanlage. Das Gelände diente damals der kurfürstlichen Schweinehaltung "Zum Sauter". Das Zeughaus wurde als Waffenarsenal zur Lagerung von Kanonen, Gewehren und Munition genutzt.
Die an der Fassade aufwändig verwendeten Schmuckelemente und die wohldurchdachte Anlage machen den Renaissance-Bau besonders sehenswert.
Altes Zeughaus auf einen Blick
Zahlen, Daten, Fakten
Errichtet: 1604 bis 1605 und 1604 bis 1626
Bauherren: Kurfürst Johann Adam von Bicken und Kurfürst Johann Schweickhardt von Kronberg (1604-1626)
Stil: Renaissance
Historisches
Das Alte Zeughaus diente zunächst als Waffenarsenal zur Lagerung von Kanonen, Gewehren und Munition. Ab 1770 wurde hier die "Münze" eingerichtet. Als Münze bezeichnete man im 18. Jahrhundert eine Werkstatt, in der Münzen geprägt wurden. Mit der Münzprägung stieg die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Mainz enorm an, denn die Erlaubnis Münzen zu prägen war ein Privileg, das nur der Landesfürst verleihen konnte.
Zweimal wurde der Renaissancebau durch Feuer zerstört. Nach dem ersten Brand im Jahr 1723 wurde das Bauwerk wieder prunkvoll renoviert.
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Zeughaus erneut stark beschädigt und brannte innen völlig aus. Ab 1951 erhielt das Gebäude eine neue Fassade. Zwischen 1951 und 1978 nutzte der Südwestrundfunk Mainz das Zeughaus und strahlte von dort seine regionalen Fernseh- und Radiosendungen aus.
Architektur
Das Gebäude besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Die hohen ziegelgedeckten Satteldächer, und die schematisch angeordneten, mit Sandsteinrahmen versehenen Steinpfostenfenster vermitteln den Eindruck einer fürstlichen Schlossanlage.
An der Außenseite des Nord- und Westflügels befinden sich langrechteckige Fensterschlitze. Sie verweisen immer noch auf die Funktion als Lagerort von Waffen. Eine Besonderheit des Gebäudes sind die am westlichen Hauptflügel errichteten dreigeschossigen, geschweiften Rollwerkgiebel. Die einzelnen Giebel werden durch das Gesims optisch gleichmäßig unterteilt. Sie sind die ältesten und zugleich am meisten geschmückten ihrer Art in Mainz.
An der nördlichen Giebelseite des Hauptflügels befindet sich am Hauptzugang des Zeughauses die Kopie eines mächtigen Renaissance-Portals. Im Innenhof des Zeughauses steht ein achteckiger Treppenturm. Er reicht bis zum Dachgeschoss und schließt mit einer so genannten welschen Haube in Zwiebelform ab. Durch die größere Tiefe des Südflügels gegenüber dem Nordflügel, scheint er optisch leicht verschoben. Die offene vierte Seite der Dreiflügelanlage wird durch das vorgelagerte jüngere Zeughaus geschlossen.
Heute
Heute residiert die rheinland-pfälzische Staatskanzlei im Alten Zeughaus.
Die an der Fassade aufwändig verwendeten Schmuckelemente und die wohldurchdachte - zwar im Vergleich zum Ursprungsbau stark veränderte - Anlage machen den Renaissance-Bau besonders sehenswert.