Sprungmarken
Dynamische Navigation einblenden
Dynamische Navigation ausblenden
Suche
Suche
Kopfillustration
Bild in voller Höhe anzeigen Bild in halber Höhe anzeigen
Sie befinden sich hier:
  1. Tourismus
  2. Sehenswertes
  3. Bauwerke
  4. Kurfürstliches Schloss

Kurfürstliches Schloss

Die Mainzer "Gut Stubb"

Wer über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz kommt, dem fällt es gleich ins Auge: das markante, sandsteinrote Kurfürstliche Schloss, das an der Rheinfront eine Länge von 75 Metern einnimmt. Es ist, als wolle die Stadt ihren Besuchern sogleich den Glanzpunkt ihrer Geschichte - ihre Blütezeit als kurfürstliche Residenz - vor Augen führen.

Das Schloss ist in einzigartiger Weise von der deutschen Spätrenaissance geprägt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das ehemalige Deutschordenshaus und das Neuen Zeughaus. Von diesen beiden spätbarocken Gebäuden hebt es sich durch die virtuose Formensprache seiner Fassade ab.

Als Gastgeber der Fernsehfastnachtssitzung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" ist der Große Saal des bedeutendsten Profanbaus der Stadt über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Kurfürstliches Schloss auf einen Blick

Zahlen, Daten, Fakten

Errichtet: 1627 bis 1752
Bauherren: Kurfürst Georg Friedrich von Greiffenklau zu Vollrads (1626-1629), Matthias von Saarburg unter Kurfürst von der Leyen (1675-1678), Ritter Grünstein (1751-52)
Stil: Spätes Werk der deutschen Renaissance

Historisches

Erzbischof Diether von Isenburg ließ den Vorgängerbau, die Martinsburg, 1478 errichten. Als Zwingburg und landesfürstliche Residenz war sie mit Mauer, Wassergraben und zinnenbesetzten Ecktürmen bewehrt. Doch im 16. Jahrhundert genügte sie nicht mehr den gestiegenen Repräsentationsbedürfnissen der Mainzer Kurfürsten.

Vollendung des Schloss-Baus

Kurfürst Georg Friedrich von Greiffenklau ließ deshalb 1627, mitten im Dreißigjährigen Krieg, den Grundstein für den Neubau des Schlosses legen. Der neue Flügel verband die Burg mit dem am östlichen Ende der heutigen Großen Bleiche gelegenen Kanzleigebäude und der daran im rechten Winkel angebauten St. Gangolf-Stiftskirche, dem einzigen sakralen Bauwerk der Renaissance (erbaut 1555-1582). 1814 wurden beide abgerissen.

Der Bau des Schlosses indes wurde von langen Unterbrechungen begleitet. Dennoch blieben die Pläne des unbekannten Architekten bis zur späten Vollendung 1752 gültig. Zusammen mit dem Südflügel und der 1807 errichteten eingeschossigen Steinhalle besitzt das Schloss drei Flügel.

Wechselnde Nutzung

Nur kurze Zeit - bis 1797 - diente das Schloss seiner herrschaftlichen Bestimmung. Nach dem Untergang des Kurfürstentums 1806 wurde es dann allerdings als Kaserne, Lazarett, Zollmagazin und Zollbehörde genutzt. Ab 1842 zogen Stadtbibliothek, Gemäldegalerie, Altertumsmuseum und das Römisch-Germanische Zentralmuseum ein. Einzig letzteres ist bis heute im Ostflügel verblieben.

Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau

1942 ausgebrannt wurde das Schloss ab 1948 wieder hergestellt. Die Fassaden überzog man 1990 wieder mit dem originalen roten Farbanstrich, der dem Gebäude im Volksmund den Namen „rotes Schloss" eintrug. Respektvoller äußerte sich hingegen der Kunsthistoriker Georg Dehio. Er charakterisierte das Kurfürstliche Schloss als Bau „...von einer feinen und vornehmen Kultur, wie sie in der deutschen Renaissance nicht wiederzufinden ist".

Architektur

Das Schloss ist der bedeutendste Profanbau der Stadt, ein Bauwerk von nationalem Rang. Mit seiner ungewöhnlich reichen, differenzierten Gliederung, vor allem seiner Fenster und Erker, übertrifft es nach dem Urteil von Kunsthistorikern selbst das Heidelberger Schloss.

Obwohl das Schloss bereits zur Barockzeit errichtet wurde, ist es in einzigartiger Weise von den manieristischen Formen der deutschen Spätrenaissance geprägt. Es gibt wenig Vergleichbares von derartigem Rang. Daher urteilte der bedeutende Kunsthistoriker Georg Dehio schon 1906, es sei “... von einer feinen und vornehmen Kultur, wie sie in der deutschen Renaissance nicht wieder zu finden ist.”

Heute

Erhalten geblieben sind die Fassaden des Kurfürstlichen Schlosses mit ihren charakteristischen Schmuckelementen. Hinter diesen ist der Nordflügel des Schlosses heute eine Kongress- und Veranstaltungsstätte. Auch das Römisch-Germanische Zentralmuseum hat hier seinen Sitz.

Fernsehzuschauern ist insbesondere der Große Saal des bedeutendsten Profanbaus der Stadt bekannt: Hier geht alljährlich die Fastnachtssitzung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" über die Bühne.

Mainzer Denkmal Netzwerk

Adresse

Kurfürstliches Schloss
Kurfürstliches Schloss
Peter-Altmeier-Allee 9
55116 Mainz

Erreichbarkeit

Haltestellen / ÖPNV

Landtag