Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil Bahnhofstraße | Münsterplatz | Schillerstraße
Im Jahr 2015 wurde in Zusammenarbeit mit der MVG ein Wettbewerb zur Erarbeitung einer städtebaulichen Konzeption und Gestaltung des öffentlichen Raumes durchgeführt. Als Werkzeug für diese Qualitätsfindung wurde ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil auf Basis der Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) und der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF 2009) gewählt.
Der Wettbewerb wurde als einstufiger, nichtoffener Wettbewerb mit EU-weiter Ankündigung und vorgeschaltetem Auswahlverfahren ausgelobt. Für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe wurden insgesamt 16 Planungsteams ausgewählt.
Die Verfahrensbetreuung erfolgte durch das Büro Freischlad + Holz, Architekten BDA, Darmstadt.
Das Preisgericht tagte am 1. Juli 2015. Der mit dem 1. Preis prämierte Wettbewerbsbeitrag wurde von dem Büro Bierbaum.Aichele.landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro SYRA_Schoyerer Architekten erarbeitet.
Städtebauliches Konzept – Prämierter Wettbewerbsbeitrag
Die Leitidee des Entwurfs wird durch eine Differenzierung der Platz- und Straßenräume charakterisiert: Durch die Betonung der Linearität in den Verbindungsachsen Bahnhofstraße und Schillerstraße einerseits, und andererseits durch die Aufwertung des Münsterplatzes als neugeschaffener Aufenthaltsort und Entree zur Innenstadt. Herzstück des neugestalteten Münsterplatzes ist ein großes auf schlanken Stützen stehendes Dach mit integrierter öffentlicher Toilettenanlage und angeschlossenem Kiosk, das einen wetterunabhängigen Bürgertreff mit großer Aufenthaltsfunktion bilden wird. Dieser neue Kristallisationspunkt verhilft dem Ort zu einer eigenen Identität und wertet das Image des Münsterplatzes deutlich auf. Dem gegenüber erfolgt eine Reduzierung der Einbauten im öffentlichen Raum im Bereich des Boulevards in der Bahnhofstraße. Die klare und ruhige Platzierung aller notwendigen Ausstattungs- und Infrastrukturelemente ermöglicht eine großzügige Bewegungs- und Aufenthaltsfläche und fördert die Orientierung sowie die Wahrnehmung des Stadtraumes. Der Münsterplatz gliedert sich in zwei unterschiedliche Abschnitte mit unterschiedlichen Nutzungen auf beiden Seiten der asphaltierten Hauptverkehrslinie. Während die westliche Seite (Realisierungsteil / 1.BA) als Zentrum der Premiumhaltestelle den funktionalen Anforderungen entsprechend ausgestattet wird, wird der östliche Teil (Ideenteil) des Platzes weitestgehend freigehalten um Gastronomie, temporären Einrichtungen und Veranstaltungen Raum zu geben.