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Blumenfeld am Leichhof
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Pflege von Grünflächen

Extensive Wiesen – Bunte Blumen & vielfältige Insektenwelt

Die anhaltend intensive Bewirtschaftung von Grünland und die fortschreitende Versiegelung offener Flächen führen zu einem anhaltenden Verlust an Biodiversität. Dieser immense Rückgang der biologischen Vielfalt bei heimischen Tier- und Pflanzengesellschaften erfordert deshalb zusätzliche naturnahe Lebensräume - auch im Stadtgebiet von Mainz. Nur so kann zukünftig eine vielfältige und stabile Fauna und Flora in Mainz etabliert werden.

Das Grün- und Umweltamt der Landeshauptstadt Mainz ist deshalb seit vielen Jahren bestrebt, im Bereich Straßenbegleitgrün und geeigneten Grünanlagen die Ausbreitung von Wiesenblumen und Wildbienen durch eine extensive, also reduzierte Pflegeabfolge, zu fördern. Diese Vorgehensweise entspricht auch die 2020 vom Mainzer Stadtrat beschlossenen Biodiversitätsstrategie Mainz (LINK). Stadtweit werden mittlerweile rund 60% der Rasenflächen extensiv bewirtschaftet und nur ein bis drei Mal pro Jahr gemäht. Dies ist auch der Grund, warum sich dort mittlerweile eine höhere Artenvielfalt eingestellt hat. Der Zeitpunkt der Mahd ist nicht in jedem Jahre gleich, sondern orientiert sich insbesondere am Witterungsverlauf.

Dort wo es sinnvoll und möglich ist, wird die Extensivierung konsequent weiterverfolgt und qualitativ verbessert. Auf ausgesuchten und geeigneten Standorten werden zukünftig Wiesenflächen dann nur noch ein bis zwei Mal im Jahr gemäht. Die Mähtermine werden insektenschonend und mosaikartig versetzt durchgeführt. Einige Saumbereiche bleiben als Überwinterungshabitat für Insekten und Kleinstlebewesen bis in den folgenden Frühsommer unangetastet. Die Mahd erfolgt mit einem insektenschonenden Balkenmäher und das Schnittgut wird weitestgehend abgeräumt. Dies führt dazu, dass den Böden die Nährstoffe entzogen werden, um die Böden abzumagern und den konkurrenzschwachen Wiesenblumen gute Standortbedingungen zu bieten. So können sie sich nach ihrer Blütenreife gut aussamen und vermehren.

Bei der Pflege der Grünflächen muss jedoch auch der Aspekt der Verkehrssicherheit berücksichtigt werden. Es dürfen sich dementsprechend keine Behinderungen durch Grünstrukturen gegenüber den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden im fließenden und ruhenden Verkehr ergeben. Daher werden entlang von Wegen und Straßen 1 m breite Sicherheitsstreifen öfter gemäht.

Die extensiven Wiesen fallen im Stadtbild ins Auge. Sie unterscheiden sich direkt auf den ersten Blick von den kurzgemähten Rasenflächen, denn die Gräser und Blühpflanzen sind höher gewachsen. Manch eine:r stört sich an der vermeintlich „unzureichenden“ Pflege. Doch nur durch das beschriebene Pflegekonzept können sich nach und nach artenreiche und naturnahe Wiesen entwickeln, die den Herausforderungen von Klimawandel und Artensterben gerecht werden.

Hinweisschilder machen auf Pflegebesonderheiten aufmerksam

Biotope sind Lebensräume besonderer Tier- und Pflanzenarten.

Diese Lebensräume verdienen Schutz, weil sie entweder

  • äußerst selten sind,
  • einen hohen ökologischen Wert haben oder
  • von Zerstörung bedroht sind.

Die Hinweisschilder sollen den interessierten Beobachter:innen auf besondere Grünstrukturen und –bestandteile aufmerksam machen, die vom Grün- und Umweltamt betreut werden.  

Wiesenbiotope

Im Mai-Juni eines jeden Jahres kann man vielerorts erkennen, dass hochgewachsene Wiesenareale und Rasenstreifen in den öffentlichen Grünanlagen und Straßenrandstreifen noch nicht gemäht sind. Diese Flächen wurden nicht etwa vom zuständigen Grün- und Umweltamt vergessen, sondern werden absichtlich später gemäht, da hier das Aussamen der Pflanzen abgewartet wird.

Die Mahd auf diesen Flächen erfolgt teilweise nur 1x im Jahr. Erwartet wird, dass sich die Wiesenstandorte dadurch artenreicher und vielfältiger entwickeln und den Naturhaushalt des Stadtraumes  um Vielfalt, Eigenart, Schönheit sowie Erholungswert bereichern. Die Festlegung der Mähhäufigkeit und des Mähzeitpunktes hat das städtische Fachamt von einer „Wiesenfachperson“ vornehmen lassen.

Bitte intensiver hinschauen: Hier gibt es immer was zu entdecken!

Baumbiotope

Hinweisschild Baumbiotop
© Landeshauptstadt Mainz

Vermeintlich „vergessene“ Baumreste stellen ebenfalls einen wichtigen Aspekt im Biotopverbund unserer Stadt dar. Hier handelt es sich um alte Bäume oder Baumfragmente, die oftmals Höhlungen aufweisen. Diese werden von einer Vielzahl von Tierarten als Schlafplatz, zur Aufzucht von Jungtieren und als Winterquartier benutzt.

Also: Die Bäume mit etwas Abstand beobachten und mögliche Baumbewohner:innen nicht stören!

Grünpatenschaften

Grünpatenschaften zeugen vom Engagement der Mainzer Bürger:innen auf kleinsten, kleineren aber auch größeren städtischen Grünflächen. Auf rund 180 Einzelstandorten kümmern sich Grünpat:innen aus den umliegenden Wohngebieten um den kleinen Gartenstandort vor ihrer Haustür.

Diese liebevoll gepflegten Areale verdienen besonderen Schutz vor Zerstörung, Gedankenlosigkeit oder nur Unachtsamkeit. Bei der Vielzahl von Pflegeobjekten stadtweit müssen sie aber auch für Pflegegärtner:innen gut zu erkennen sein.