Wildtier des Jahres 2009 - Der Igel
Wildtier des Jahres 2009 ist der Igel (Erinaceus europaeus). Wie andere sogenannte Kulturfolger auch, zieht es den Igel zunehmend in menschliche Siedlungen, um dort Lebensraum, Unterschlupf und Nahrung zu finden. In Gärten und Parks gehören die Tiere zu den häufiger beobachteten Gästen, denen viele Menschen vor allem mit Fütterung und Überwinterung im Haus helfen wollen. Jedoch ist Igelpflege im Haus nur in ganz wenigen Ausnahmefällen gesetzlich erlaubt, denn Igel sind keine Haustiere oder Spielzeuge. Außerdem vertragen sie weder Speisereste noch Gemüse oder Obst. Igel sind Kleintiervertilger mit breitem Beutespektrum (z.B. Larven, Käfer, Regenwürmer, Schnecken) und keine Vegetarier.
Obwohl sie dämmerungs- und nachtaktiv sind, kann man sie Anfang Herbst auch tagsüber beim Fettreserven anfressen für den Winterschlaf beobachten. Diesen beginnen Igel in der Regel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad. Als Überwinterungsquartier dienen ihnen meist Laub- und Reisighaufen aber auch Hecken, Hohlräume, Gartenhäuschen, Steinhaufen und alte Baumwurzeln. Nachdem der Igel seinen Winterschlaf im März oder April beendet hat, ist er bis in den August damit beschäftigt, ein Weibchen zu finden, mit dem er sich dann paaren kann. Die Igelmutter bringt dann nach fünfwöchiger Tragezeit vier bis fünf Junge zur Welt.
Vorsicht, stachelig!
Igel haben am Rücken und an den Seiten 6000 bis 8000 Stacheln, die aus Keratin (Horn) bestehen. Fühlt sich ein Igel bedroht, spannt er tausende kleiner Muskeln an, die jeden Stachel umgeben und diesen aufstellen. Die Stirnstacheln zieht er dabei als erstes wie ein Visier über die Augen. Mittels eines Ringmuskels können sich Igel in weniger als einer Sekunde zu einer stacheligen Kugel einrollen.
Sowohl beim Einigeln aufgrund von nahender Gefahr als auch während des Winterschlafs wird das Tier zu einer unangreifbaren Stachelkugel. In diesem Zustand kann ein Igel während des Winterschlafs wochenlang bewegungslos verweilen.
So schützen Sie den Igel:
- Vorsicht bei der Gartenarbeit. Auf der Suche nach einem Winterquartier nisten sich Igel gerne in Laub- und Reisighaufen ein. Daher sollten diese Haufen nicht ohne vorher umgesetzt worden zu sein abgebrannt werden. Vorsicht gilt auch beim Umräumen von Holzstapeln, Beseitigen von Sträuchern und Mähen unter tief liegenden Zweigen.
- Bauen Sie dem Igel einen Unterschlupf. Wer den Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann einen Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen oder auch ein Igelhäuschen aufstellen. Diese kann man entweder selbst aus Holz bauen oder im Fachhandel kaufen. Einmal geschaffene Unterschlupfe während des Winters nicht mehr umsetzen!
- Nehmen Sie nur kranke oder verletzte Tiere auf. Falls Sie einen hilflosen Igel finden, sollten Sie das Tier in einer Igelstation oder im Tierheim abgeben. Wer einen Igel selbst in Obhut nimmt, verpflichtet sich dazu, das Tier fünf bis sechs Wochen lang täglich zu versorgen. Geben Sie dem Igel keinesfalls Essensreste, Milch, Gemüse oder Obst. Katzen- oder Hundefutter dagegen sind zur Fütterung geeignet. Zum Trinken reicht Wasser. Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
- Setzen Sie das Tier wieder an der Fundstelle aus. Igel sind standorttreu und haben feste Reviere. Daher sollten sie nach der Genesung wieder am gleichen Ort ausgesetzt werden, an dem sie gefunden wurden.
Umwelttipp Oktober 2009
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