Umwelttipp: Natur pur in Mainz
Städte verbrauchen und emittieren über 70 Prozent der weltweit vorkommenden Energiereserven und Rohstoffe. Sie verdrängen die Natur, die unsere Lebensgrundlage ist. Tragen sie gerade deshalb nicht besondere Verantwortung für die Lebensqualität der Menschen vor Ort? So macht es Sinn, mit Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Förderung der Natur dort anzusetzen, wo der Eingriff des Menschen groß ist: in der Stadt.
Mainz beteiligt sich seit vielen Jahren mit Projekten an bundesweiten Wettbewerben wie „Lebenswerte Stadt“ (Naturschaugarten Lindenmühle) oder „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ (Pilotprojekt Ökologische Mauersanierung Zitadelle Mainz), um die Natur in die Stadt zu holen. Im Jahr 2020 hat der Stadtrat die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie beschlossen, um dem Verlust der biologischen Vielfalt als Querschnittsaufgabe in allen relevanten Planungs- und Handlungsebenen entgegen zu wirken. Um Projekte zu leben, arbeiten die Mainzerinnen und Mainzer selbst aktiv mit, wie beim Gartenfeld Mainz in der Neustadt. Hier werden gemeinschaftlich Obst und Gemüse angepflanzt. Neben biologischem, naturnahem Gärtnern finden Naturschutz-Aspekte wie (mehrjährige) Blühpflanzen, Nisthilfen für Wildbienen, Vögel, Fledermäuse u. a. Berücksichtigung.
Der Natur in Mainz begegnen
Liebevoll als „Mainzer Perlen der Natur“ werden Orte wie z. B. das „Laubenheimer Ried“, das „Gonsbachtal“ oder „In der Lach“ bezeichnet. Die Naturschutzexperten des Grün- und Umweltamtes unterscheiden diese drei Gebiete nach rechtlichen Schutzgebietskategorien: Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet oder Geschützter Landschaftsbestandteil. Aufgrund der vorkommenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Schönheit, Seltenheit oder des Erholungswertes stehen sie unter besonderem Schutz. Das Laubenheimer Ried ist eine Auenlandschaft. Hier lassen sich z. B. Störche und seltene Libellen- oder Orchideenarten beobachten. Durch die Renaturierung des Gonsbachtals wurden wieder natürliche Lebensräume für Fischreiher, Eisvogel, Libellen, Amphibien und Fische geschaffen. „In der Lach“ werden typische Grünstrukturen mit Wald, Feldgehölz, Obstbäumen, Wiesen sowie Krautflächen erhalten und weiterentwickelt.
Das sind nur drei beispielhafte Orte, an denen Sie der Natur in Mainz begegnen können. Weitere Schutzgebiete und ihre Bewohner stellt das Grün- und Umweltamt in seiner Ausstellung noch bis 30. September 2021 im Mainzer Umweltladen vor.
So holen Sie die Natur in Haus und Garten
Jede/r kann etwas tun, um der Natur zu helfen und dazu beitragen, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Wir geben Tipps, wie Sie Ihr Haus, den eigenen Garten oder Balkon zum Naturerlebnis machen.
Im eigenen Garten:
- Wählen Sie einheimische, standortortgerechte Sträucher und Bäume aus.
- Schaffen Sie Wiesen mit Blüten zu jeder Jahreszeit, statt des artenarmen, kurz gemähten Rasens.
- Wenn Sie Gräser und Kräuter bis ins Frühjahr stehen lassen bieten Sie Insekten Schutz für die Überwinterung.
- Schmetterlinge besuchen gerne Stauden (mehrjährige Blütenpflanzen), da sie ihnen als Nahrung dienen.
- Abwechslungsreiche Strukturen wie Stein- und Holzhaufen, Trockenmauern, Altholzbestände und Habitatbäume (abgestorbene stehende oder liegende Bäume) schaffen Unterschlupf und Brutstätten für Igel, Mauswiesel, Zaunkönig, Reptilien, Erdkröten, Wildbienen und Käfer.
An Gebäuden:
- Dach- und Fassadenbegrünung bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und Ihnen ein angenehmes Wohnklima.
- Bringen Sie Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten, z.B. Wildbienen an.
- Auch auf dem Balkon lassen sich einheimische Blütenpflanzen mit offenen Blüten als Insektennahrung pflanzen.
Nähere Informationen zum Thema Natur in der Stadt und zum Engagement in Naturschutzverbänden oder in Projekten erhalten Sie im Mainzer Umweltladen.
Weitere Informationen
Adresse
- Telefon
- +49 6131 12-2121
- Telefax
- +49 6131 12-2124
- umweltinformationstadt.mainzde
- Internet
- Veranstaltungen im Umweltladen
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten:
Montag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Dienstag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Mittwoch: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Donnerstag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Jeder 1. Samstag im Monat: 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Erreichbarkeit
Haltestellen / ÖPNV
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660