Motor aus beim Eiskratzen

Man sieht es im Winter immer wieder, dass manche Autofahrer bei laufendem Motor ihre Scheiben von Eis befreien. Wir können nur an Sie appellieren, dies nicht zu tun. Denn der Standbetrieb eines Wagens ist schädlich für die Umwelt, belästigt Nachbarn durch Lärm und Gestank und schadet dem Motor. Zudem sind alle Verkehrsteilnehmer dazu angehalten, eine unnötige Belästigung durch Lärm oder vermeidbare Abgase zu verhindern. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert ein Bußgeld von 80 Euro. 

Gerade im Winter ist die Luft in Städten durch Heizungsabgase, Straßenverkehr und austauscharme Wetterlagen besonders schlecht. Jede unnötige Belastung sollte daher verhindert werden. Ein kalter Motor verbraucht besonders viel Kraftstoff und der Schadstoffausstoß ist um ein Vielfaches höher als bei einem betriebswarmen Motor. Im Leerlauf benötigt der Motor sehr lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Autoheizung kommt daher nicht schneller auf Touren und die Scheiben tauen demnach auch nicht früher ab. Wer seine Scheiben schnell eisfrei bekommen will, befestigt am besten abends eine Pappe oder eine Folie an der Windschutzscheibe, die dann am nächsten Morgen leicht mit samt dem Eis zu entfernen ist.

Der Standbetrieb mindert darüber hinaus die Lebensdauer von Motoren. Das angereicherte Kraftstoffgemisch schlägt sich so an den Zylinderwänden nieder und wäscht dort den schützenden Ölfilm ab. Dabei gelangt Kraftstoff in die Ölwanne, was das Schmieröl verdünnt. Wer also seinen eigenen Geldbeutel, seine Mitmenschen und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, sollte auf diese winterliche Unsitte verzichten.

Veröffentlichung: November 2018