Umweltfreundliche Putzmittel für den Haushalt
Frühjahrsputz ist angesagt. Der Verbraucher hat die Qual der Wahl aus dem reichhaltigen Angebot an Reinigungsmitteln im Handel. Nahezu alle belasten die Umwelt, wenn ihre Inhaltsstoffe ins Abwasser gelangen. Sie gefährden auch die Gesundheit, weil enthaltene Substanzen Allergien auslösen oder die Haut und Atemwege reizen können. Welche Putzmittel benötige ich überhaupt und gibt es auch umweltfreundliche Reiniger für ein sauberes Ergebnis?
Herkömmliche Haushaltreiniger
Das „umweltfreundliche Reinigungsmittel“ gibt es nicht. Jedes Putzen belastet das Abwasser und fordert die Kläranlage. Handelsübliche Reinigungsmittel bestehen aus Wasser und Tensiden. Diese waschaktiven Substanzen sind für das Schäumen verantwortlich, lösen vor allem Fettstoffe und erleichtern das Ablösen von Partikeln. Mittlerweile müssen alle Tenside von Putzmitteln vollständig biologisch abbaubar sein. Darüber hinaus sind noch Lösungsmittel wie Alkohol, Salmiak (Ammoniak) oder Glykole enthalten, die zusätzlich die Fettlösekraft verbessern. Ökologische Reinigungsmittel verzichten auf Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe und sind leichter abbaubar.
Grundsätzlich wird nicht für jede Anwendung ein Spezialreiniger benötigt, sondern man kommt mit diesen vier bewährten Putzmitteln für den Haushalt aus:
- Neutralreiniger haben einen pH-Wert zwischen 6 – 9, sind materialschonend, schaumarm und gut biologisch abbaubar. Sie eignen sich für Fußboden, Fenster und Oberflächen.
- Scheuerpulver oder Kratzschwamm für hartnäckigen Schmutz,
- Essigreiniger oder Zitronensäure für Kalkablagerungen, Urinstein und
- Handspülmittel für Geschirr.
In vielen Fällen kann man ganz auf natürliche Reinigungsmittel setzen. Nachfolgend geben wir einige Beispiele.
Reinigen mit alten Hausmitteln
Kleidung: Soda (Natriumcarbonat) ist unter dem Namen Waschsoda oder „Reine Soda“ erhältlich und nicht zu verwechseln mit Speisesoda (Natron). Um Fettflecken und sonstige Verschmutzungen aus Kleidern zu entfernen, werden diese mit einer Soda-Lösung (etwa ein Esslöffel Pulver auf einen Liter Wasser) vorbehandelt und dann in 10 Liter Wasser eingeweicht. Kombiniert mit Zitronensäure, Kernseife und Wasser kann man aus Soda auch ein einfaches Flüssigwaschmittel herstellen.
Toilette: Auf aggressive WC-Reiniger kann verzichtet werden, wenn man ein paar Esslöffel Zitronensäurepulver und einen Esslöffel Natron in der Toilette verteilt und wenige Minuten einwirken lässt. Die Zitronensäure löst hierbei den Urinstein und schäumt in Kombination mit Natron auf.
Oberflächen: Wiener Kalk ist gebrannter Dolomit (Calcium-Magnesium-Carbonat), der sehr fein gemahlen wird. Er eignet sich z.B. für empfindliche Oberflächen wie Edelstahl, Edelmetalle, generell Metalle, auch Herdplatten, Emaille, Glas, Porzellan, Keramik und Kunststoffe. Des Weiteren eignet sich für verbrannte Stellen auf Herdplatten auch Zitronensäure/Essig und Natron/Backpulver. Dazu beides vermischen, auf die Stelle geben und einwirken lassen. Anschließend mit einem feuchten Tuch wegwischen.
Ausguss: Backpulver löst Verstopfungen im Ausguss und lässt den Ausguss glänzen.
Entkalken: Essigessenz und Zitronensäure eignen sich gut zum Entkalken von Kaffeemaschinen und Wasserkochern.
Ofentür: Für die Ofentür am Kaminofen gibt man einfach Asche aus dem Ofen auf einen feuchten Lappen und reinigt damit die Ofentürglas und den Rahmen. Häufig reicht auch nur Zeitungspapier. Dieses mit Wasser anfeuchten und schon kann die Ofentür ganz leicht gereinigt werden.
Edelstahl: Mit einer angeschnittenen Kartoffel lassen sich durch die enthaltene Stärke Edelstahlspülen reinigen (und auch schonend Ölgemälde abwischen).
Backblech: Bei hartnäckigem Schmutz auf Backblechen wird Salz auf dem Backblech verteilt. Anschließend bei 50 Grad in den Backofen schieben, bis das Salz etwas braun wird. Alle Verkrustungen lösen sich ohne Abkratzen. Salz abkippen und die Reste einfach mit Wasser abspülen.
Fenster: Für Fenster und Spiegel reichen Wasser, Abzieher und ein Fensterleder oder ein speziell für Fenster geeignetes Mikrofasertuch zum Nachpolieren aus, um streifenfreien Glanz zu erzeugen.
Tipps für das umweltfreundliche Putzen und Abtöten von Keimen
- Achten Sie auf den Einsatz der richtigen Putzwerkzeuge, dann benötigen Sie oft weniger Putzmittel als empfohlen.
- Den größten Umwelteffekt erzielt man übrigens, wenn man seine Putzmittel richtig dosiert, d.h. nicht zu viel davon verwendet. Konzentrate nur einsetzen, wenn man konsequent auf die richtige Dosierung achtet.
- Für eine gute Hygiene wechseln Sie Putzlappen in der Küche öfters und waschen Sie diese bei 60°C. Lassen Sie Putzlappen immer gut trocknen.
- Verwenden Sie jeweils eigene Putzlappen für unterschiedliche Bereiche (z. B. Spülbecken, Böden, Toilette etc.), damit Sie Keime nicht vom Bad in die Küche transportieren.
- Reinigen Sie auch Orte, die oft "vergessen" werden in regelmäßigen Abständen mit Wasser und Allzweckreiniger, z. B. den Kühlschrank.
- Entleeren Sie Abfalleimer häufig und wischen Sie auch diese ab und an aus.
- Wischen Sie Lichtschalter und Türklinken regelmäßig mit Wasser und Allzweckreiniger ab.
- Verzichten Sie auf Desinfektionsmittel. Beim Putzen werden nicht nur krankmachende, sondern auch nützliche Bakterien bekämpft. Die meisten Desinfektionsmittel sind zudem nur schwer biologisch abbaubar, da sie auch vor Bakterien in den Kläranlagen nicht Halt machen.
Umwelttipp April 2019
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