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Umwelttipp: Nichts geht über meinen Akku

Nichts geht über meinen Akku

Mit einem E-Bike kommen wir viel leichter den Berg hoch. Aber hochwertige Fahrräder werden von Dieben zunehmend leichter mit Trennschneidern entwendet, deren Energie in einem Akku gespeichert ist.

Der Zweirad-Industrie-Verband hat veröffentlicht, dass im ersten Halbjahr 2020 1,1 Millionen E-Bikes verkauft wurden. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 16 % gegenüber dem Vorjahr und ist ein erneuter Rekordwert beim Absatz von E-Fahrrädern in Deutschland. Auch in vielen anderen Lebensbereichen werden Geräte mit Akkus inzwischen bevorzugt eingesetzt. Laut Umweltbundesamt hat sich die Masse an Akkus von 2010 - 2019 um über 70 % erhöht.

Einsatzbereich und Funktion von Akkus

Die Einsatzspanne von Akkumulatoren (Akkus) - auch Sekundärbatterien genannt - ist groß. Da sie wieder aufladbar sind und die Geräte weniger Gewicht haben, ersetzen sie mittlerweile einen großen Teil einfacher Primärbatterien in Elektrogeräten, mit Treibstoff betriebener Motoren und Elektrogeräte mit Kabelbetrieb. Im Heimwerkerbereich und in Gewerbebetrieben haben sich Akku-Werkzeuge inzwischen durchgesetzt. Heckenscheren, Baumsägen und Rasenmäher sind im heimischen Garten zu finden. In Handys, Laptops und E-Autos sind wieder aufladbare Batterien nicht mehr wegzudenken. Zukünftig wird auch der Bedarf an Batteriespeicher für erneuerbare Energien z. B. aus der eigenen Photovoltaikanlage ansteigen.

In einem Akkumulator wird beim Aufladen elektrische Energie in chemische Energie. Wird ein Verbraucher angeschlossen, so wird die chemische Energie wieder in elektrische Energie zurückgewandelt. Die Akkumulatortypen werden nach den verwendeten Materialien bezeichnet. Bekannte Akkutypen sind z. B.:

Lithium-Ionen-Akku (Mobiltelefone, Notebooks und Kameras), Nickel-Metallhydrid-Akku (Modellbau, Elektroautos) und Bleiakkumulatoren (Starter-Batterien für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und Insel-Photovoltaik-Anlagen).

Akku versus Batterie

Die Vorteile liegen auf der Hand: Leichte Geräte ermöglichen leises, emissionsfreies Arbeiten ohne Kabelsalat. Im Gegensatz zu Batterien haben Akkus zwar höhere Anschaffungskosten, da man neben den Stromspeichern zusätzlich noch ein passendes Ladegerät kaufen muss. Aber das lohnt sich, denn Akkus können mehrmals neu aufgeladen werden. Je nach Akku-Typ werden 500 bis 10.000 Ladezyklen erreicht. Bei einer Nichtverwendung der Akkus verlieren diese jedoch schon nach wenigen Monaten einen Großteil der Energie. Um einer Selbstentladung vorzubeugen, sollten Akkus nach spätestens sechs Monaten nachgeladen werden. Am besten halten Sie den Akkustand immer zwischen 30 – 80 % Ladung.

Im Gegensatz zu Akkumulatoren behalten Batterien die Ladung oft jahrelang, sofern der Stromverbrauch der Geräte verhältnismäßig gering ist. Batterien werden daher vorzugsweise für Geräte verwendet, die eine lange Zeit verlässlich funktionieren sollten, wie zum Beispiel Wecker, Uhren, Rauchmelder, Fernbedienungen etc. Diese Geräte nutzen nur wenig Strom und die verwendeten Batterien müssen selten ausgetauscht werden. Ein Einsatz von Akkus wäre in diesem Fall ungünstig, da diese häufig aufgeladen werden müssen.

Umweltfreundlichkeit

Batterien und Akkus verbrauchen bei ihrer Herstellung zwischen 40 und 500mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung dann später zur Verfügung stellen. Strom aus Batterien ist rund 300mal teurer als Strom aus dem Netz! Bei Akkus kann durch das mehrfache Wiederaufladen die Umwelt- und Energiebilanz entscheidend verbessert werden.

Bei der Akku-Herstellung werden endliche Rohstoffe (Metallerze) benötigt und unter oft umweltzerstörerischen Maßnahmen im Bergbau gewonnen. In den am meisten produzierten Lithium-Ionen Akkus sind Kobalt und Lithium verbaut. Bei der Verarbeitung von Kobalt entstehen giftige, schwermetallhaltige Schlacken als Rückstände, die ganze Regionen und Menschen vergiften (Abbau im Kongo, Sambia oder China). Lithium wird ähnlich wie Meersalz durch Eintrocknen der Sole in künstlichen Teichen gewonnen. Das Lithium befindet sich in unterirdischen Wasserläufen und wird durch Sprengungen freigelegt. In Chile wird durch diese Grundwasserverwendung das Austrocknen der Landschaft gefördert. In anderen lithiumhaltigen Erzlagern in Australien, Kanada und China entsteht eine Umweltbelastung durch Feinstäube und massive Wasserentnahme bei der Entwässerung von Seen. In der u. a. Linkliste finden Sie weitere Infos zur Rohstoffgewinnung.

Recycling und Ausblick

Mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit ist es umso wichtiger, dass das Recycling von Akkus und Batterien die erneute Verwendung der wieder gewonnenen Metalle zur Batterieherstellung sicherstellt. Das Batteriegesetz (BattG) wurde zum 01.01.2021 novelliert und richtet sich unter anderem an Hersteller, Vertreiber, Endverbraucher und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger. Es regelt die getrennte Sammlung von Altbatterien und Akkus, die kostenlose Rücknahme, die Rücknahmesysteme und Verwertung (nähere Infos unter u. a. Linkliste).

Zwar sind elektrische Autos, Nutzfahrzeuge oder E-Bikes auf dem Vormarsch, aber begrenzte Reichweiten, hohe Preise, eine umständliche Ladeinfrastruktur und eine rohstoffintensive Akkuproduktion verzögern eine schnelle E-Mobilitätswende. Für einen flächendeckenden Einsatz müssen die Akkus noch leistungsfähiger, langlebiger, nachhaltiger und kostengünstiger werden. Lösungen, die z. B. Natrium-Ionen-Akkus einsetzen, um die raren Lithiumsalze durch einfaches Speisesalz zu ersetzen, sind noch in der Entwicklung.

Tipps zum Umgang mit Akkus

Überdenken Sie wegen der gravierenden Umweltzerstörung bei der Herstellung von Akkus, was bei einer Neuanschaffung die beste Lösung ist.

Warten Sie nicht, bis sich Ihr Akku vollständig entladen hat. Besser ist es, den Akku frühzeitig wieder aufzuladen, um damit die die Lebensdauer Ihres Akkus zu verlängern.

Typische Vorgänge, die den Akku langfristig schädigen können, sind die Aufbewahrung des Akkus z. B. im aufgeheizten Auto oder das Belassen des Akkus im Laptop, wenn stets nur am Netz gearbeitet wird.

Viele Ladegeräte verbrauchen Strom, solange sie sich in der Steckdose befinden - auch wenn sie nicht laden. Trennen Sie also Ladegeräte nach dem Ladevorgang vom Netz oder verwenden Sie Ladegeräte, die sich automatisch vom Netz trennen. Gleiches gilt für Netzteile.

Einige Hersteller bieten Ladegeräte mit Solarbetrieb an. Damit sind Sie unabhängig von Netzsteckdosen und können Ihre Akkus umweltfreundlich mit Hilfe der Sonnenenergie aufladen.

Bei lithiumhaltigen Batterien und Akkus besteht Brandgefahr! Vorsicht ist geboten, wenn sich Ihr Handy-Akku aufbläht. Insbesondere bei falscher Entsorgung kann es zu inneren und äußeren Kurzschlüssen durch thermische Einwirkungen oder mechanische Beschädigungen kommen. Ein Kurzschluss kann zum Brand oder zur Explosion führen. Um einen Kurzschluss zu verhindern, kleben Sie die Pole der ausrangierten Lithium-Ionen Akkus mit Klebestreifen ab. Waschen Sie sich nach dem direkten Kontakt mit ausgelaufenen Batterien gründlich die Hände.

Verwechseln Sie nie die Batteriepole. Das kann Akkus dauerhaft zerstören. Nur die Akkus aufladen, für die das Ladegerät geeignet ist.

Altbatterien und Altakkus sind gefährlicher Abfall. Daher sind Sie verpflichtet, diese getrennt zu sammeln. Dies erkennen Sie auch auf jeder Batterie am Symbol der durchgestrichenen Mülltonne. Sie gehören keinesfalls in den Hausmüll - oder gar achtlos in die Umwelt. Entsorgen Sie Ihre Altbatterien und Akkus im Fachhandel, an den Wertstoff- und Recyclinghöfen, am Schadstoffmobil oder im Mainzer Umweltladen.

Adresse

Umweltladen
Mainzer Umweltladen
Steingasse 3-9
55116 Mainz
Telefon
+49 6131 12-2121
Telefax
+49 6131 12-2124
E-Mail
umweltinformationstadt.mainzde
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Montag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
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Donnerstag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Jeder 1. Samstag im Monat: 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Erreichbarkeit

Haltestellen / ÖPNV

Haltestelle Münsterplatz:
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660