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Asiatische Tigermücke

Der mit milden Wintern und heißen Sommern einhergehende Klimawandel fördert die Ausbreitung wärmeliebender heimischer und nichtheimischer Tier- und Pflanzenarten.

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien und verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und wird seit 2007 auch in Deutschland nachgewiesen

Tigermücken können sich in kurzer Zeit stark vermehren, weil die Einstellung des natürlichen Gleichgewichtes, z. B. durch Vermehrung der Fressfeinde im Nahrungskreislauf, Zeit benötigt. Auch im Stadtgebiet von Mainz wurden im vergangenen Jahr bereits erste kleinere Populationen von Tigermücken nachgewiesen.

Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Asiatische Tigermücke im Stadtgebiet Mainz startet

Die Stadt Mainz ist bereits seit 1988 Mitglied der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS e. V.). Neben der Eindämmung heimischer Rhein-, Wald- und Hausschnaken bekämpft die KABS auch die neu auftretenden exotischen Arten, wie z. B. die Asiatische Tigermücke.

Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar. Die Übertragung von Krankheiten durch die Tigermücke ist grundsätzlich möglich.

Wichtig zu wissen: die Tigermücke trägt die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Tropische Viren sind in Rheinland-Pfalz aktuell nicht verbreitet, können aber durch Reiserückkehrende eingetragen werden. Es besteht dann die Möglichkeit einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Wahrscheinlichkeit, sich durch den Stich einer Tigermücke mit Krankheitserreger zu infizieren, ist zum jetzigen Zeitpunkt gering.

Um eine Verbreitung der stechfreudigen Tigermücke einzuschränken, sind Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen auf öffentlichen und privaten Grundstücken notwendig. Privat können Sie einer Ansiedlung entgegenwirken, indem Sie zunächst zu Beginn des Frühjahrs Garten, Balkon und Gebäude auf mögliche Brutstätten überprüfen. Als Brutstätten geeignet sind kleinste Wasseransammlungen, die mindestens 7 Tage lang nicht vollständig austrocknen, wie z. B. auf Flachdächern, in Gießkannen, Blumentopfuntersetzern, Dachrinnen, Hofgullies, oder in offenen Regentonnen. Es genügt ein Wasserstand von ca. 100 ml.

Mögliche Maßnahmen können die Reparatur von defekten Flachdächern oder die Reinigung von Regenrinnen darstellen. Gegenstände auf Flachdächern, in denen sich unbemerkt Wasser stauen kann, z.B. Plastikfolien, sollten entfernt werden.
Regentonnen können mit Deckel oder Stoff gegen Schnakenbesatz verschlossen werden.

Im Laufe des Sommerhalbjahres ist darauf zu achten, regelmäßig Vogeltränken, Untersetzer von Blumentöpfen, Kinderplanschbecken etc. auszuleeren und zu reinigen. Alle genannten Maßnahmen wirken auch bei den bekannten heimischen Rhein-, Wald- und Hausschnaken.

Können Wasseransammlungen nicht beseitigt werden, ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten möglich. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff ist für andere Insektengruppen wie z. B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen unbedenklich. Die Abgabe des Wirkstoffes in Tablettenform erfolgt für die Mainzer Bürger:innen in der jeweiligen Ortsverwaltung. Alle potenziellen Brutstätten vollumfänglich zu erkennen ist für ungeschulte Personen nicht ohne weiteres möglich.

Die KABS e. V. führt die Beratung zur Tigermückenpopulation und deren Bekämpfung im Zeitraum Anfang Mai bis Ende September im Stadtgebiet Mainz auf den bereits bekannten Bereichen (Bretzenheim, Finthen) weiter durch. Die Behandlung von Brutstätten erfolgt auf öffentlichen und privaten Grundstücken durch geschulte Mitarbeiter der KABS e. V..

Grundstückseigentümer:innen, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befinden, werden im Vorfeld über die bevorstehenden Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Die Anwohner:innen in den Verbreitungsgebieten werden um Mithilfe gebeten, denn nur so kann die KABS e. V. die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpfen und eine weitere Ausbreitung einschränken. Eine Begehung vor Ort durch Mitarbeitende der KABS e. V. dauert in der Regel nicht länger als 10-15 Minuten. Für den Einsatz der KABS e. V. entstehen den Betroffenen keine zusätzlichen Kosten.

Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Asiatischen Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Verdachtsmeldungen sehr hilfreich. Vor allem Fotos der gesichteten Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt.

Bitte helfen Sie mit, die Ausbreitung der Tigermücke zu stoppen!!

Für Fragen oder die Meldung einer Sichtung wenden Sie sich gerne an tigermueckekabsevde