Beleuchtungskonzept Innenstadt
Der öffentliche Raum gewinnt zunehmend an Bedeutung im Wettstreit der Städte, insbesondere in Ballungsgebieten wie dem Rhein-Main-Gebiet. Hierzu zählt, dass die so genannten „weichen Standortfaktoren“, die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes und das Stadtbild bewahrt und ausgebaut werden müssen. Zusätzlich macht die anhaltende Tendenz, die öffentlichen Plätze in den Abendstunden intensiv zu nutzen, eine Neuordnung und Interpretation der öffentlichen Beleuchtung der Straßen, Plätze und Objekte notwendig.
Das Stadtplanungsamt beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Medium Licht. Frühzeitig wurde klar, dass als Steuerinstrument und Basis zukünftiger Beleuchtungsmaßnahmen ein Beleuchtungskonzept notwendig ist, um in Zeiten eingeschränkter finanzieller Mittel über lange Zeiträume Einzelmaßnahmen konzeptionell umzusetzen.
Inhalt des Beleuchtungskonzepts
Ziele und Grundsätze
Allgemein:
- Die Aussagen im Beleuchtungskonzept werden flexibel gehandhabt und bieten Spielraum für ortsspezifische Lösungen.
- Der Energieverbrauch soll durch den Einsatz neuer Lichttechnik und einem ökonomischem Umgang mit Licht gesenkt werden.
- Die Beleuchtungskosten sollen durch nachhaltiges Lichtmanagement gesenkt werden.
- Neue Technologien sollen geprüft und wo möglich eingesetzt werden.
- Die Sicherheit soll generell, gemäß den Richtlinien und Normen, gewährleistet werden.
- Barrieren und Angsträume sollen abgebaut und dadurch eine Belebung der öffentlichen Räume gefördert werden.
- Lichtsmog ist durch gezielte und exakte Beleuchtung zu vermeiden.
- Der Insektenschutz sollte optimiert werden.
- Die Straßenbeleuchtung soll neu geordnet, das heißt die Leuchtenvielfalt reduziert werden
Gestaltung:
- Die Stadt Mainz ist mit Licht zu gestalten, das heißt Potentiale und Stärken sind herauszuarbeiten, um ein attraktives nächtliches Stadtbild zu schaffen und damit den öffentlichen Raum aufzuwerten.
- Beleuchtung ist als Bestandteil des Stadtmarketings zu betrachten. Ein bei Nacht attraktiv gestaltetes Stadtbild gilt als Standortfaktor. Das historische Erbe und die Potentiale der Stadt Mainz sind zu betonen, das positive Image der Stadt, ihre Schönheit und Einzigartigkeit ist hervorheben.
- Die verschiedenen Bilder, Qualitäten und Orte der Stadt Mainz sind hervorzuheben.
- Lichtstimmungen sind zu schaffen. Die Straßenbeleuchtung, das kommerzielle Licht und die mit Licht inszenierten Stadträume und Objekte müssen harmonisch abgestimmt werden.
- Die Plätze sind zu erleuchten, nicht die Leuchten zu inszenieren.
- Dem Grundsatz weniger Licht – mehr Qualität ist durch das „Zulassen“ von Licht und Schatten, durch gezieltes und intelligentes Beleuchten der öffentlichen Räume und der Architektur zu folgen. Flächige Beleuchtungen mit hohen Wattagen sind zu vermeiden.
Vorgehen:
- Das Beleuchtungskonzept zielt auf eine schrittweise Umsetzung ab. Im Konzept definierte Orte und Objekte sind mit Licht sensibel und behutsam hervorzuheben. Tiefergehende Lichtplanungen auf Grundlage des Beleuchtungskonzeptes sind hierfür notwendig. Die flexible und schrittweise Umsetzung der einzelnen Projekte über einen langen Zeitraum erfolgt unter der Prämisse, die jährlichen Kosten nicht nennenswert zu erhöhen bzw. durch andere Maßnahmen zu amortisieren (z.B. Reduzierung des Strombedarfs).
- Bei Beleuchtungsprojekten strebt die Stadt Mainz eine enge und zielgerichtete Zusammenarbeit mit privaten Akteuren an, um Kräfte zu bündeln, Synergien zu nutzen und Projekte voranzutreiben.