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Gutenberg-Museum
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Highlights

Die Dauerausstellung des Gutenberg-Museums ist reich an einzigartigen Schätzen und spannenden Geschichten. Diese Highlights sollten Sie auf keinen Fall verpassen.

1. Die Gutenberg-Bibeln im Tresorraum

Das Herzstück der Sammlung und die wohl größten Kostbarkeiten befinden sich im Tresorraum der Dauerausstellung: zwei Bibeln aus der Werkstatt Johannes Gutenbergs. Sowohl das vollständige, zweibändige Shuckburgh-Exemplar (1452-55) als auch ein Band des Laubach-Exemplars (1452-55) sind im Tresorraum zu bestaunen und können miteinander verglichen werden.

Bis heute stellt die Bibel das „opus magnum“ im Schaffen Johannes Gutenbergs dar. Die von ihm erfundene Technik des Buchdrucks mit beweglichen Lettern erreichte in diesem Werk eine herausragende Qualität. Die Entwicklung des Buchdrucks führte in der Folge zu einer wahren Revolution in den Wissenschaften, der Wirtschaft und der Kultur und wurde zu einem Meilenstein der Neuzeit und Menschheitsgeschichte.

Die Gutenberg-Bibel zählt bis in unsere Gegenwart zu den schönsten gedruckten Büchern der Welt.

Standort: Tresorraum im 2.OG

2. Das schönste Buch der Renaissance

Zu den schönsten und geheimnisvollsten Werken des 15. Jahrhunderts gehört Francesco Colonnas „Hypnerotomachia Poliphili“ (Der Liebestraum des Poliphilus), das in der Inkunabel-Abteilung der Dauerausstellung gefunden werden kann. Die Holzschnitte im Stil der italienischen Renaissance harmonieren perfekt mit der Typografie. Bei der Schrifttype handelt es sich um eine humanistische Antiqua, für die der venizianische Drucker Aldus Manutius, der das Buch 1499 in seiner Offizin herausbrachte, berühmt war.

Der Text ist auf vielen Seiten als „Formsatz“ gestaltet, das heißt er ist in einer Vasen-, Herz- oder Dreiecksform angeordnet, was den dekorativen Charakter der Seiten verstärkt.

Standort: Inkunabel-Sammlung im 1.OG

3. Die Gutenberg-Werkstatt

1925 wurde erstmals eine rekonstruierte „Gutenberg-Werkstatt“ eingerichtet, die sich rasch zu einer Hauptattraktion des Museums entwickelte. In der Werkstattsituation im Untergeschoss des Gutenberg-Museums wird bis heute das Schriftgießen, Schriftsetzen und das Drucken an einer hölzernen Gutenberg-Presse anschaulich und fachkundig vorgeführt. Die Rekonstruktion der Gutenberg-Presse basiert auf Holzschnitten des 15. und 16. Jahrhunderts.

Das gesamte Jahr über finden stündliche Vorführungen in der Gutenberg-Werkstatt statt. Alle Informationen finden Sie im Bereich regelmäßige Termine.

Standort: UG des Museums

4. Die „Columbia-Press“ von 1824

Am Ende des 18. Jahrhunderts wurden die ersten vollständig aus Metall gefertigten Druckerpressen gebaut. Ihre stabile Konstruktion erlaubte auch den Druck von schwersten Formen mithilfe eines Bengelzugs.

Nach Wilhelm Haas (Basel 1772) und Earl of Stanhope (London um 1800) gelang circa 1810 dem Amerikaner George Clymer der Bau einer solchen Presse. Seine „Columbia-Press“ reduzierte den zum Druck notwendigen Kraftaufwand so stark, dass sogar Kinder die Presse bedienen konnten, wie die zeitgenössische Werbung zu Recht versprach.

Neben dieser Arbeitserleichterung für den Drucker bot die „Columbia“ aber noch ein prachtvolles Äußeres, das zum Erfolg und ihrer Verbreitung nicht unerheblich beitrug. So ist das Gegengewicht auf dem oberen Pressbaum als Greif mit zwei Druckerballen, dem Wappentier der Buchdruckerzunft, gestaltet. 1817 erhielt George Clymer ein Patent in England und baute und verkaufte von hier aus seine Pressen auch auf dem europäischen Markt.

Die Columbia-Presse im Gutenberg-Museum ist eine der wenigen, die in Deutschland in der Zorger Eisenhütte in Lizenz hergestellt wurden. In Verbindung mit der in den Zwanzigerjahren aufgekommenen Einfärbung der Druckformen mit Handwalzen anstelle der herkömmlichen Druckerballen stieg die Stundenleistung auf 300 bis 400 Drucke.

Standort: 1.OG, Abteilung Druckerpressen

5. Die Pressehistorische Abteilung

1605 erschien in Straßburg die erste gedruckte Zeitung der Welt, ein unscheinbares, kleines Blättchen von nur vier Seiten Umfang. Seitdem hat sich die äußere Form und Funktion des Mediums deutlich verändert. Die Pressehistorische Abteilung der Dauerausstellung zeichnet diese Entwicklung anhand von ausgewählten Beispielen der Zeitungs- und Technikgeschichte nach.

Einen besonders spannenden Teil der Abteilung machen Maßnahmen zur Kommunikationskontrolle und damit der Pressezensur aus. So werden zahlreiche Instrumente der institutionellen und inhaltlichen Steuerung öffentlicher Meinungsbildung und historische Bestimmungen zur Zensur gezeigt. Angefangen vom Aufkommen der periodischen Presse nach 1605, über kirchliche und weltliche Kontrollmechanismen im 17. und 18. Jahrhundert, den Vormärz, die bürgerliche Revolution von 1848, das Reichspressegesetz 1874, die sog. Gleichschaltung der Presse während des Nationalsozialismus bis hin zum Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, der die freie Meinungsäußerung in Wort, Schrift und Bild garantiert: „Eine Zensur findet nicht statt.“

Standort: 3.OG

6. Deutsches Buchbinder-Museum

Das „Deutsche Buchbinder-Museum“ bildet eine besondere Abteilung der Dauerausstellung und ist ein Museum im Museum. Es informiert umfassend über Geschichte und Technik der Buchbindekunst, der Einbandgeschichte, der Vergoldung mit echtem Blattgold und den vielen Möglichkeiten des Heftens und Kapitalstechens. Auch das frühere Zunftwesen der Buchbinder wird anschaulich vermittelt.

1962 vom „Deutschen Buchbinder Museum e.V.“ ins Leben gerufen, ist diese Abteilung der Dauerausstellung die deutschlandweit größte und umfangreichste ihrer Art.  

Standort: 4.OG

7. „Dharani-Sutra“ – einer der ältesten Holztafeldrucke der Welt

Zu den Kostbarkeiten der ostasiatischen Abteilung gehört eine „Dharani-Sutra“, eine vom Holzstock gedruckte buddhistische Textrolle. Traditionsgemäß wurde die Textrolle in einer kleinen Holzpagode aufbewahrt. Die „Dharani-Sutra“ des Gutenberg-Museums stammt aus der Nara-Zeit (710 bis 794) und wird um 770 datiert. Damit handelt es sich um einen der ältesten Holztafeldrucke der Welt.

Die Kaiserin Shotoku ließ den Quellen zufolge um das Jahr 770 eine Million hölzerner dreistöckiger Pagoden anfertigen. Die runden Hohlräume jeder dieser kleinen Pagoden wurden mit dem Text einer Dharani-Sutra versehen. Die Pagoden wurden über die damals zehn größten buddhistischen Tempel an die Tempel im ganzen Land verteilt.

„Dharani“ bezeichnet eine Sammlung magischer Sprüche. „Sutra“ nennt man bedeutsame heilige Bücher des Buddhismus. Die Sutra wurde mit einer Holztafel gedruckt, die nach neuesten Erkenntnissen wie ein Stempel benutzt wurde, d.h. der Druckstock wurde von oben auf das Papier gesenkt.

Standort: 2.OG, Ostasien-Abteilung


Die "Dharani-Sutra" in der Ostasien-Abteilung der Dauerausstellung. Gutenberg-Museum, Mainz, Foto: Carsten Costard
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