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Queere Erinnerungskultur

LSBTIQ-Gedenkstele

Der Mainzer Stadtrat hat in seiner Sitzung am 13. Februar 2019 einstimmig beschlossen, Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit in Mainz verfolgt wurden, einen Ort der Erinnerung zu geben. Auf Grund der durch die Justiz erfolgten Verurteilung der männlichen Opfer des § 175 StGB sowie der in einzelnen Fällen ebenfalls erfolgten Einweisung von lesbischen Frauen und transidenten Menschen in die Konzentrations- bzw. Vernichtungslager lädt nun eine neue Stele im Rahmen der Reihe „Historisches Mainz“ zum Gedenken an alle genannten Opfergruppen ein. Gleichzeitig stellt sie einen Bezug zu der Beibehaltung des § 175 StGB in der Nachkriegszeit her.

Erste Gedenkstele Deutschlands für alle Opfer

Die Gedenkstele ist die erste Stele in Deutschland, mit der allen Opfern mit LSBTIQ-Hintergrund gleichzeitig gedacht wird. Sie hebt die Erinnerung an ihr Leiden und Sterben hervor und wurde gemeinsam vom Land Rheinland-Pfalz und von der Landeshauptstadt Mainz gestiftet.

Wegen der Einbindung der Justiz über die Strafgerichtsbarkeit und die hierbei erfolgten Verurteilungen nach § 175 StGB wurde der jetzige Ort vor den Gebäuden des Land- und Amtsgerichtes am Ernst-Ludwig-Platz ausgewählt.

Gemeinsam mit Mainzer Vereinen und Initiativen aus dem LSBTIQ-Bereich und in Übereinstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz wurde eine geeignete Inschrift für die Gedenkstele erarbeitet. Die Enthüllungsfeier der Stele fand am 21. Juli 2021 statt.

Seit ihrer Enthüllung wurde die Gedenkstele zweimal geschändet. Wie in solchen Fällen üblich, wurde die Stele durch die Stadt Mainz in kürzester Zeit wieder gereinigt.

Feierliche Enthüllung der Gedenkstele Landeshauptstadt Mainz
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