Schauspiel: non-existent
von Natalka Vorozhbyt
Drei Frauen – Großmutter, Tochter und Enkelin – sitzen in einer gemütlichen Wohnung in einer europäischen Stadt beim Abendessen zusammen. Sie reden über die Einkäufe, den bevorstehenden Wochenendausflug und die Schularbeiten der Jüngsten, ganz als würden sie schon immer hier leben. Dabei sind sie erst vor wenigen Monaten in dieses Haus eingezogen, in dem sie als die ukrainischen „Flüchtlinge“ bekannt sind. Sie selbst bezeichnen sich eher als „vorübergehend Vertriebene“.
Es scheint nahezu unvorstellbar, dass die drei eben noch unter Bombenalarm aus dem Haus stürmten oder vor den Toren Europas im Stau standen, auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.
Natalka Vorozhbyt ist eine der wichtigsten Stimmen der ukrainischen Dramatik und war in der Spielzeit 2022/23 schon einmal zu Gast im Staatstheater – mit einer Lesung in der Kakadu Bar. Mit ihren Stücken Zerstörte Straßen und Green Corridors sorgte sie auch in Deutschland für Aufsehen. In non-existent erzählt sie von drei Frauen unterschiedlicher Generationen im Exil. Sie versuchen, den Kontakt in die Heimat zu halten und sich gleichzeitig der neuen Umgebung anzupassen. Ernst und Komik liegen in diesem Stück ganz dicht beieinander.
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